Egal, wie zufrieden du mit deinem Leben bist, ob du es liebst oder es als tägliches Fiasko siehst, etwas Positives hat dich stets begleitet. Du hast noch jeden Tag lebend beendet, bis zum heutigen zumindest. Für ein kleines Organ in deinem Gehirnsystem, dem Limbischen System, umgangssprachlich auch als Reptiliengehirn bekannt, ist alleine diese Tatsache bereits ausreichend. Primäres Überleben, als persönliche Belohnung sich fortzupflanzen, aber primär Überleben lautet die einzige Devise. Mit einem hat das Reptiliengehirn ein spezielles Problem und das ist die Veränderung. Veränderung in allen Bereichen, ob in deiner Weltanschauung oder in tatsächlichen Taten. In deinem Reptiliengehirn läuten sofort die Alarmglocken, immer wenn du daran denkst, etwas bis dahin Neues zum ersten Mal zu tun. Für diese Reaktion sind zwei Dinge verantwortlich:
1. Angst und/oder Aufregung, die durch ein flaues Gefühl in der Magengegend gekennzeichnet sind.
2. Ein großer Einfallsreichtum im Finden von kreativen Ausreden, um bevorstehende Handlungen als eine schlechte Idee dastehen zu lassen.
Schlechte Gefühle beim Verlassen der Komfortzone
Eine immer wiederkehrende Behauptung sagt aus, dass beim Überschreiten der Komfortzonengrenze ein starkes, meist unangenehmes Gefühl und eventuell sogar Ängste aufkommen. Für jemanden, der mit einer positiven Lebenseinstellung durchs Leben geht und schlechte Gefühle von sich weist, ist das Komfortzonenkonzept widersprüchlich. Warum solltest du dich als positiv denkender Mensch freiwillig in Situationen begeben, die mit Stress und Ängsten verbunden sind? Für viele widerspricht diese Vorstellung der Logik und allen bekannten Prinzipien. Doch das ist nicht zwingend der Fall:
• Das Erreichen der Grenzen deiner Komfortzone ist mit Gewissheit mit stark ausgeprägten Gefühlen verbunden, das liegt auf der Hand. Doch müssen diese Gefühle wirklich immer von Haus aus als schlecht angesehen werden? Ist ihnen nicht auch etwas Positives wie Vorfreude oder positive Aufregung abzugewinnen?
• Langfristig verfolgst auch du nur ein eigentliches Ziel: Die persönliche Weiterentwicklung und ein positives Leben stehen im Vordergrund. So sollte mit neuen, noch unbekannten Gefühlen positiv umgegangen werden.
• Erfüll dir bewusst deine Wünsche und setze dadurch ein deutliches Zeichen an deine Umwelt. Zeige keine Angst vor Hindernissen oder intensiven Gefühlen, sondern nimm diese in dein Handeln auf.
• Am Ziel angelangt gilt der Grundsatz: Eigentlich war es nicht so schwierig und mit Sicherheit ist alles besser als zuvor.
Grenzen der Gewohnheit
Diese vier simplen Punkte unterstützen dich zielorientiert dabei, über die Grenzen deiner Komfortzone zu treten, um dich persönlich ohne Einschränkungen weiterentwickeln zu können:
1. Dein innerer Schweinehund belügt dich, er ist nicht ehrlich zu dir. Er wird alleine von seiner Überlebensfunktion, seinem Überlebensinstinkt getrieben und möchte keine Veränderungen setzen, die sein Überleben gefährden könnten. Alles ist gut so wie es ist. Tief in deinem Inneren wird er dir die schlimmsten Szenarien vorspielen, die in Wirklichkeit nie eintreten werden. Umso näher du dich an die Grenzen deiner Komfortzone zu bewegst, umso mehr wird sich dein innerer Geist dagegen sträuben und verrückt spielen.
2. Lerne mit dem mulmigen Gefühl im Bauch umzugehen und akzeptiere es! Es gehört zu dir und zu deinem Handeln dazu. Es eröffnet dir neue Wege und gibt dir entscheidende Informationen über dein persönliches Entwicklungspotential. Versuche dieses spezielle Bauchgefühl nicht zu vermeiden. Es ist ein bewusster Vorbote deines Körpers, der sich auf eine bevorstehende Veränderung vorbereitet.
3. Lass dich nicht unterkriegen – Just do it! Letztendlich ist es deine Willenskraft die entscheidet, wann und ob du den Schritt über deine Komfortzonengrenzen hinaus setzt. Wahrscheinlich sind persönliche Willensstärke und Antrieb das Wichtigste, um dich persönlich weiterentwickeln zu können. Jede Handlung ohne Willenskraft befindet sich wohl innerhalb deiner Komfortzone und stellt daher keine Bereicherung für dich dar.
4. Am Ziel angekommen, ziehe Vergleiche! Vergleiche dein neues Gefühl nach dem Handeln mit dem Gefühl davor. Möchtest du wirklich wieder an den Ausgangspunkt, gefangen in deiner Komfortzone, zurück oder ist das neue Gefühl eigentlich nicht viel besser? Mit ziemlicher Sicherheit möchtest du das neue Gefühl nicht mehr missen. Rückwirkend betrachtet sind die Horrorszenarien, die dir dein Inneres vor der Veränderung angedroht hat, wirklich eingetroffen oder waren es nur reine Drohungen? Du und auch dein Gehirn haben dazu gelernt und trotz des Verlassens der Komfortzone überlebt.
Präge dir diese vier Punkte gut ein. Sie helfen dir dabei zu verstehen, welche Gefühle sich in deinem Gehirn bei Veränderungen abspielen. Es ist wichtig, dir darüber klar zu werden, dass der Ablauf immer der gleiche ist. Dein Inneres übertreibt hemmungslos und möchte dich davor abhalten Unüberlegtes zu tun. Zu den Zeiten, als unsere Vorfahren noch Jäger und Sammler waren, war diese Reaktion absolut überlebensnotwendig, doch heute ist sie oftmals unnütz und blockiert unnötig die Entwicklung.
Das gleiche gilt für dein ungutes Bauchgefühl, das deinem Gehirn den Kampf ansagt. Akzeptiere deine Gedanken und Gefühle, aber lass dich von ihnen nicht von deinem Weg abbringen. Dieses generelle Wissen der Abläufe in deinen Körper hilft dir dabei, in ähnlichen Situationen bewusst zu reagieren und Kräfte zu tanken. Am Ende wird alles gut, du hast neue Erfahrungen sammeln können und dein Selbstbewusstsein ist gewachsen. Und der wohl wichtigste Punkt: Das Gefühl danach möchtest du um nichts in der Welt mit dem Gefühl davor eintauschen!
Alles Liebe,
Hey Ben,
danke für den Artikel. Selbst wenn man sich das Schlimmste ausmalt, sind die Konsequenzen für einen selten so schlimm, als dass man sich deswegen von seinem Plan abhalten lassen sollte.
Liebe Grüße
Dario